In Europa wurde das Süßholz erst im 18. Jahrhundert so richtig bekannt, als man aus einem Extrakt Lakritz herstellte, die heute bekannter ist als die Pflanze, aus der sie gemacht ist.
In TCM-Rezepturen ist es jedoch ein Mittel, das sehr häufig verwendet wird. Grund dafür ist, dass sie die Wirkung der anderen Kräuter harmonisiert, ohne die in deren Wirkung zu beeinträchtigen. Beispielsweise wird Süßholz gern bitter schmeckenden Kräutern zugegeben. Süßholz befeuchtet und gleicht damit die trocknende Eigenschaft der Bitterstoffe aus. Die Fähigkeit zu harmonisieren gilt vor allem für die Wandlungsphase Mitte. Süßholz unterstützt das Qi von deren Organen Milz und Magen und fördert somit deren Funktion. Es wirkt damit gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen, aber auch bei Müdigkeit und Antriebsschwäche.
Durch die befeuchtende Wirkung kann man es aber auch bei Heiserkeit und trockenem Husten einsetzt.
Steckbrief:
Süßholz - Glycyrrhiza glabra
Familie: Fabaceae - Schmetterlingsblütler
Verwendete Teile: Wurzel
Geschmack: süß
Thermik: neutral
Funktionskreis: alle 12 Meridiane
Anwendung:
Energiemangel, Erschöpfung, Antriebslosigkeit
Schwäche
Lungentrockenheit, trockener Hals, trockener Husten
Halsentzündungen
Schlaflosigkeit
Gastritis
TCM Disharmoniemuster
Qi Mangel aller Funktionskreise
Lungen-Trockenheit
Lungen-Yin-Mangel
Magen-Hitze
Verwendung:
Süßholz wird vor allem in Teemischungen verwendet.
Kontraindikation/Nebenwirkungen:
Trotz aller guten Wirkungen hat Süßholz bei längerer Einnahme und zu hoher Dosierung Nebenwirkungen. Die Süße und die befeuchtende Wirkung kann dann zu Ödemen (Wasseransammlungen) und Herzbeschwerden führen. Außerdem wird geraten in der Schwangerschaft und bei Lebererkrankungen auf Süßholz zu verzichten.
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