Die Trauer und ihr Bezug zur Lunge
Mit dem Loslassen ist meist ein Abschied oder ein Verlust verbunden und damit die Emotion Trauer. Redewendungen, wie „Es schnürt mir die Luft ab“ oder „wie ein Stein auf der Brust“ zeigen die Verbindung der Trauer zur Lunge.
Wie jedes unserer Gefühle haben auch Traurigkeit und noch mehr Trauer ursprünglich eine wichtige Funktion und ihren Platz in unserem Leben. Es ist angemessen, auf den Verlust eines geliebten Menschen mit Trauer zu reagieren. Hört jemand jedoch mit dem Trauern nicht mehr auf oder werden die Trauer und die daraus resultierenden Sorgen über die Zukunft so übermächtig, dass der Mensch in seinem ganzen weiteren Leben blockiert wird, so beginnt die Emotion das Organ zu schädigen. Aber auch die Unfähigkeit Trauer zu empfinden, zeigt eine Disharmonie an.
„So wie der Atem oder der Stuhlgang zurückgehalten werden kann, so können wir auch Gefühle, erlittene Verletzungen und Traumata unter Verschluss halten. Weil sie uns oft zu schmerzhaft erscheinen, halten wir sie unten – aber sie wirken auch im Verborgenen.“
(Klaus-Dieter Platsch, Psychosomatik in der chinesischen Medizin, S.111)
Die körperlichen Reaktionen bei Trauer
Erfährt man eine traurige Nachricht, will man sie im ersten Moment einfach nicht wahrhaben. Viele Menschen reagieren in den ersten Phasen der Trauer auch mit Rückzug, mit einem in sich zurückziehen und dem Abbrechen von Kontakten nach außen. Man kann nur schwer atmen, die Brust fühlt sich zum Bersten voll an,
es verschlägt uns wortwörtlich die Sprache und es bleibt die Luft weg. Manchem erscheint sie auch wie ein Knoten im Hals. Die Energie staut sich im Brustraum oberhalb des Zwerchfells und drückt nach unten, was unseren Körper in sich zusammensacken lässt und zu einem schmerzenden Gefühl in unserem Inneren führt. Wir weinen und seufzen, um die Stagnation zu lösen und die aufgestaute Energie loszuwerden.
Psychosomatische Aspekte der Trauer
Trauer, die lange anhält und chronisch wird, kann somit eine Disharmonie im Funktionskreis Lunge-Dickdarm erzeugen, welche sich über diverse körperliche Symptome äußern können:
• Lungenkrankheiten, wie Bronchitis oder Lungenentzündung
• Asthma und Atemprobleme, sowie Kurzatmigkeit
• Trockenheit der Lunge, Husten, Reizhusten oder ein kratziger Hals
• Rauhe Stimme, Heiserkeit, sowie eine schwache, leise Stimme oder Schweigsamkeit
• Immunschwäche, Erkältungsanfälligkeit, Infektanfälligkeit
• Allergien (Abwehr nach außen fehlt)
• Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne etc.
• Vermehrtes Schwitzen, Nachtschweiß und spontane Schweißausbrüche, da die Funktion der Poren gestört ist
• Verstopfung
Was kann ich tun, um meine Lunge zu stärken?
Atemarbeit
Die Atemarbeit bietet einen direkten Zugang zu Disharmonien im Funktionsbereich Lunge-Dickdarm und gibt uns die Möglichkeit zu lernen, den Atem wieder frei und natürlich fließen zu lassen. Bewegung an der frischen Luft unterstützt diesen natürlichen Fluss des Atems, aber auch Qi-Gong oder Atemtechniken aus dem Yoga, sowie Atem-Meditationen helfen dabei wieder „richtig“ atmen zu lernen.
Aufrechte Haltung
Trauer führt oft dazu, dass unser Oberkörper zusammensinkt und die Schultern nach vorne fallen. Auch eine schlechte Haltung bei der Arbeit oder beim Sitzen kann zu einer ähnlichen Körperhaltung führen. Die Lunge bekommt nicht mehr genügend Platz, um sich ausweiten zu können. Wir werden kurzatmig.
Dehnungsübungen, wie beispielsweise „Herzöffner“-Übungen aus dem Yoga dehnen den Brustkorb, sorgen für eine bessere Haltung und bieten somit der Lunge und dem Atem mehr Platz.
Rhythmus
Der Atem steht in enger Verbindung mit unserem Rhythmus. Normalerweise müssen wir unseren Atem nicht kontrollieren, sondern wir können uns ganz darauf verlassen, dass er von allein kommt und wieder geht. Genau so können wir uns in den meisten Dingen des Lebens auf ihren natürlichen Rhythmus verlassen. Leben wir jedoch nicht nach unserem eigenen Rhythmus, sondern übergehen wir ihn oder folgen wir fremdbestimmten Rhythmen, wie beispielsweise durch spezielle Arbeitszeiten, schwächen wir uns und unseren Körper massiv. Es ist wichtig, die Zeichen zu erkennen und wieder in den eigenen Rhythmus zu finden. Bereits die Atemarbeit kann ein besseres Gefühl dafür bewirken.
Lebensmittel aus dem Metall-Element
Scharfe Lebensmittel sind dem Funktionskreis Lunge-Dickdarm zugeordnet und wirken sich vor allem auf die Haut und unsere Poren aus, was wir durch ein vermehrtes Schwitzen merken. Essen wir jedoch zu viel Scharfes, schwitzen wir stark, verlieren viele wertvolle Körpersäfte, trocknen aus und schwächen damit den Funktionskreis.
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